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LeseZeichen 2019

Lesezeichen 2019

Mit diesem einzigartigen Kulturprojekt hier bei uns in Hildesheim holen wir die Kunst der Lyrik zwischen verstaubten Buchdeckeln hervor und setzen sie ins Freie, ins Offene – mitten in der Stadt. Über 180 Lesezeichen von 37 Autoren aus aller Welt an 56 verschiedenen Standorten in Hildesheim verwandeln Straßen und Plätze von Mai bis Oktober 2019 zu Orten der Poesie. 

Heimat ist der Ort, an den die Seele immer wieder zurückkehrt. Einerseits ist da die Sehnsucht nach Freiheit und andererseits die nach Zugehörigkeit. In einem Gedicht treffen alle Ebenen des Daseins aufeinander, genau darin liegt sein Geheimnis, man könnte auch sagen sein Götterfunken.

Programm

Grußwort des Oberbürgermeisters Dr. Ingo Meyer

Der Begriff „Heimat“ versinnbildlicht für die meisten Menschen den Ort, in dem sie leben oder in dem sie aufgewachsen sind. Einige definieren auch mehrere Orte als Heimat und andere wiederum müssen gar vom Verlust ihrer Heimat berichten. Und dann  gibt es jene, die weniger Orte, als vielmehr Menschen oder Situationen, vielleicht auch Gerüche oder Melodien als ihre Heimat bezeichnen.

Wie auch immer wir Heimat defi nieren, meist fühlen wir uns tief mit ihr verbunden. Die aktuellen „Lesezeichen“ nehmen sich diesen unterschiedlichen Heimatbegriffen an. Überall in der Stadt, an Bushaltestellen oder am Bahnhof, an Kirchen oder in der Fußgängerzone, können wir sie entdecken. Dabei nehmen wir die Zitate oft nur beiläufig, im Vorbeigehen wahr oder studieren sie auch intensiver, weil sie uns innehalten lassen. Die entstandenen Texte vermitteln uns Heimat als „einen kurzen glücklichen Augenblick“ und sind so individuell wie die Menschen, die sie geschrieben haben.

Niedrigschwellig nennt man Kultur, die ohne großen Aufwand und kostenfrei zur Verfügung steht. Das Team des Forums-Literaturbüro e.V. entwickelt mit innovativen Projekten wie „Hildesheimer Lesezeichen“ oder der „Literatur-Apotheke“ eben solche Formate. Wenn dieser offene Zugang die Hildesheimerinnen und Hildesheimer sowie die Gäste unserer schönen Stadt dar-über hinaus animiert, sich näher – passiv oder auch aktiv – mit den vielfältigen Formen der Literatur zu befassen, ist dies umso erfreulicher. Denn bekanntlich ist unsere Stadt per se auch Heimat für Literatur. Dank renommierter kulturwissenschaftlicher Studiengänge der Universität, des hieraus entstandenen Hildesheimer Literaturhauses und junger Formate wie dem Festival „Prosanova“ und der Zeitschrift „BELLA triste“. Und eben auch dank der „Lesezeichen“ der Literaturapotheke, die die Schreib- oder Leseerfahrung fördert und damit auch die Kreativität von Hildesheimerinnen und Hildesheimern sichtbar macht.

Ich danke allen Beteiligten, die an diesem Projekt mitgewirkt haben und wünsche viel Freude am literarischen Austausch.

Mit herzlichen Grüßen

Alle Texte 2019

Street flower

 

Am straßenrand blüht eine malve

eine knospe ist beinahe offen

altrosa wird sie sein

vielleicht schon morgen

 

Hätt ich geduld

ich würde warten

hätt ich aufmerksamkeit

ich rührte mich nicht vom fleck

hätt ich frömmigkeit 

hier würde ich niederknien

 

Vielleicht schon morgen

könnt ich sehen nicht nur glauben

wie es einem mitgeschöpf gelingt 

am straßenrand zum blühen zu kommen

 

Dorothee Sölle

 

Ein feigenbaum

 

Noch trägt unser baum keine früchte

noch schieben wir heimatlose ab

arbeiterinnen lassen wir nicht arbeiten

 

noch liefern wir folterern

was immer sie brauchen können

und schnüren den ärmsten die kehle zu

daß auch ihr schrei uns nicht stört

noch wartet gott vergeblich

 

noch liegt unsere zeit in den händen der mächtigen

sie leiten gift in die flüsse

amüsantes in unsern bildschirm

schwermetalle in unser essen

und angst in unser herz

 

noch schreien wir nicht laut genug

wie lange noch gott

wie lange willst du dir das noch ansehn

ohne ihn umzuhaun deinen feigenbaum

 

noch haben wir nicht gelernt umzukehren

noch weinen wir selten

 

noch

 

Dorothee Sölle

 

Wie wenig nütze ich bin

 

Wie wenig nütze ich bin,

ich hebe den Finger und hinterlasse

nicht den kleinsten Strich

in der Luft.

 

Die Zeit verwischt mein Gesicht,

sie hat schon begonnen.

Hinter meinen Schritten im Staub

wäscht Regen die Straße blank

wie eine Hausfrau.

 

Ich war hier.

Ich gehe vorüber

ohne Spur.

Die Ulmen am Weg

winken mir zu wie ich komme,

grün blau goldener Gruß,

und vergessen mich,

eh ich vorbei bin.

 

Ich gehe vorüber – 

aber ich lasse vielleicht

den kleinen Ton meiner Stimme,

mein Lachen und meine Tränen

und auch den Gruß der Bäume am Abend

auf einem Stückchen Papier.

 

Und im Vorbeigehn;

ganz absichtslos,

zünde ich die ein oder andere 

Laterne an

in den Herzen am Wegrand.

 

Hilde Domin

 

Auf Wolkenbürgschaft

 

Ich habe Heimweh nach einem Land

in dem ich niemals war,

wo alle Bäume und Blumen

mich kennen,

in das ich niemals geh,

doch wo sich die Wolken 

meiner 

genau erinnern, 

ein Fremder, der sich 

in keinem Zuhause 

ausweinen kann. 

 

Ich fahre 

nach Insel ohne Hafen, 

ich werfe die Schlüssel ins Meer

gleich bei der Ausfahrt.

Ich komme nirgends an.

Mein Segen ist wie ein Spinnweb im Wind,

aber es reißt nicht.

 

Und jenseits des Horizonts,

wo die großen Vögel

am Ende ihres Flugs

die Schwingen in der Sonne trocknen,

liegt ein Erdteil

wo sie mich aufnehmen müssen,

ohne Pass,

auf Wolkenbürgschaft.

 

Hilde Domin

 

Herr der Töpfe und Pfannen

 

Herr der Töpfe und Pfannen,

ich habe keine Zeit, eine Heilige zu sein

und dir zum Wohlgefallen

in der Nacht zu wachen.

Mache mich zu einer Heiligen, 

indem ich Mahlzeiten zubereite

und Teller wasche.

Kannst du meinen Spüllappen 

als einen Geigenbogen gelten lassen,

der himmlische Harmonie

hervorbringt auf einer Pfanne?

Herr der Töpfe und Pfannen,

bitte darf ich dir

anstatt gewonnener Seelen

die Ermüdung anbieten,

die mich ankommt

beim Anblick von angebrannten Gemüsetöpfen?

Erinnere mich: dass mein

vollendet gedeckter Tisch

ein Gebet werde.

 

Teresa von Avila zugeschrieben

 

Ich bin traurig …

 

Deine Küsse dunkeln, auf meinem Mund.

Du hast mich nicht mehr lieb. 

 

Und wie du kamst – ! 

Blau vor Paradies.

 

Um deinen süßesten Brunnen

Gaukelte mein Herz.

 

Nun will ich es schminken,

Wie Freudenmädchen

Die welke Rose ihrer Lende röten.

 

Unsere Augen sind halb geschlossen,

Wie sterbende Himmel – 

 

Alt ist der Mond geworden.

Die Nacht wird nicht mehr wach.

 

Du erinnerst dich meiner kaum.

Wo soll ich mit meinem Herzen hin?

 

Else Lasker-Schüler

 

An den Prinzen Benjamin

Wenn du sprichst,

wacht mein buntes Herz auf.

 

Alle Vögel üben sich

Auf deinen Lippen.

 

Immerblau streut deine Stimme

Über den Weg;

Wo du erzählst wird Himmel.

 

Deine Worte sind auf Lied geformt,

Ich traure, wenn du schweigst.

 

Singen hängt überall an dir – 

Wie du wohl träumen magst?

 

Else Lasker-Schüler

 

Besänftigung

 

Aus seinen steinblauen Augen

Stürzen Schmetterlinge den lieben

Langen Sonntag den Gott werden lässt.

Seit ich ihn kenne, halte ich Gott für 

Nicht völlig undenkbar. Wenigstens keinen

Aus Gold- oder Seidenpapier

Noch springt meine Seele 

Auf Fingerkuppen.

 

Sarah Kirsch

 

Erklär mir, Liebe

 

Dein Hut lüftet sich leis, grüßt, schwebt im Wind,

dein unbedeckter Kopf hat’s Wolken angetan,

dein Herz hat anderswo zu tun,

dein Mund verleibt sich neue Sprache ein,

das Zittergras im Land nimmt überhand,

Sternblumen bläst der Sommer an und aus,

von Flocken blind erhebst du dein Gesicht,

du lachst und weinst und gehst an dir zugrund,

was soll dir noch geschehen – 

 

Erklär mir, Liebe!

 

Ingeborg Bachmann

 

Alle Tage

Der Krieg wird nicht mehr erklärt,

sondern fortgesetzt. Das Unerhörte

ist alltäglich geworden. Der Held

bleibt den Kämpfern fern. Der Schwache

ist in die Feuerzone gerückt.

Die Uniform des Tages ist die Geduld,

die Auszeichnung der armselige Stern

der Hoffnung über den Herzen.

 

Er wird verliehen,

wenn nichts mehr geschieht,

wenn das Trommelfeuer verstummt,

wenn der Feind unsicher geworden ist

und der Schatten ewiger Rüstung

den Himmel bedeckt.

 

Er wird verliehen,

für die Flucht von den Fahnen,

für die Tapferkeit vor dem Freund,

für den Verrat unwürdiger Geheimnisse

und die Nichtachtung

jeglichen Befehls.

 

Ingeborg Bachmann

 

Gibt es eine weibliche Ästhetik

Ich sehe deine Augen

mit den hängenden

Lidern am Kinn

Fettfalten die Stirn

gefurcht deine

dünnen spitzen

Ohren überm fahlen

Haar die

kahle Stelle

am Hinterkopf ich

denke du bist

von allen Männern

der schönste.

 

Ulla Hahn

 

Lebte ich nicht

 

Lebte ich nicht in einem bedrohten Land

das, von Tod umgeben uns Leben gibt.

 

Glaubte ich nicht an die Kraft der Gedanken,

meinte gar, sie seien nur nützlich

als Turnübungen fürs Hirn.

 

Erwachte ich nicht jeden Morgen

mit etwas weniger,

etwas, das nicht mehr da ist:

– die Seife, die Glühbirnen, die Milch -,

und wüsste ich nicht, dass ich mir in Zukunft

sogar das Licht werde erfinden müssen

und zufrieden zurückkehren

zum Einfachen und Guten,

das in jedem Haus ist,

in jedem Herzen.

 

Schritte ich nicht täglich

auf des Messers Schneide, das die Wolken

des Himmels von der Hölle trennt

und wäre eine Frau aus Leinen in einem gebügelten,

entwickelten Land,

angefüllt mit all dem was hier uns fehlt …

 

Gewiss

wäre ich an dir vorübergegangen,

ich hätte dich nicht gesehen,

du hättest mich nicht gesehen.

 

Gewiss ist,

weder du

noch ich

säßen jetzt hier,

schauten uns an,

berührten uns

und streichelten

wie ein Kind

die Zeit.

 

Gioconda Belli

 

Seit Monaten schon, mein Kind

 

hab‘ ich dich nicht gesehen,

seit Monaten hab‘ ich dich nicht

warm in den Schlaf gewiegt,

seit Monaten sprechen wir nur über Telefon

miteinander,

Ferngespräche , da müssen wir schnell reden,

wie erklär‘ ich dir, Liebling,

mit zweieinhalb Jahren, was eine Revolution ist?

 

Wie sage ich dir, viele Menschen sind im Gefängnis;

in den Bergen zerreißt das Leid ganze Dörfer;

andere Kinder gibt’s, die nie mehr die Stimme der

Mutter hören?

Wie erklär‘ ich dir, dass es manchmal notwendig ist

sich zu trennen,

weil der Kreis sich schließt

und man die Heimat, das Haus und die Kinder

verlassen muss

bis wer weiß wann

(und doch vertrauen wir auf den Sieg),

wie erklär‘ ich dir, dass das Land, das wir schaffen,

für dich ist,

wie erklär‘ ich dir diesen ganzen Krieg

gegen das Leid, gegen den Tod,

gegen die Ungerechtigkeit?

Wie erklär‘ ich dir so,

so viele Dinge,

mein kleines Mädchen?

 

Gioconda Belli

 

[die Farbe markiert die Teile I. bis IV. – Banner á 100 x 100 cm – für die Lesemauer]

 

Noch bist du da

Wirf deine Angst

In die Luft

 

Bald 

ist deine Zeit um

bald

wächst der Himmel

unter dem Gras

fallen deine Träume

ins Nirgends

 

Noch 

duftet die Nelke

singt die Drossel

noch darfst du lieben

Worte verschenken

noch bist du da

 

Sei was du bist

Gib was du hast

 

Rose Ausländer

 

Gebirgsrand

 

Denn was täte ich,

wenn die Jäger nicht wären, meine Träume,

die am Morgen

auf der Rückseite der Gebirge

niedersteigen, im Schatten.

 

Ilse Aichinger

 

Hab keine Angst vor dem Winter

hab‘ keine angst vor dem winter

die schiffe für deine sehnsucht

liegen schon im hafen bereit

 

hab‘ keine angst vor dem abschied

aus den erinnerungen lässt sich

doch bauen ein warmes haus 

 

hab‘ keine angst vor der reise

du nimmst ja alle lieder mit 

und die sind zum tagen 

 

hab‘ gar keine angst

die seele weiß unbeirrt ihre richtung 

und ihre flügel sind furchtlos und stark 

 

Helena Aeschbacher-Sinecká

 

Mutter

Stark war sie nicht

Nicht unerschütterlich

Nicht ohne Angst

 

Lachen konnte sie

Mit ihr wusste ich

Wo es langgeht

Wie es weitergeht

Was wichtig ist

Was richtig

Dass es gut wird

 

30 Jahre lang hatte ich sie:

Die wichtigste Frau meines Lebens

 

Am Ende

(sie war 60, ihr Haar noch nicht grau)

Brauchte sie

Meine Kraft

Meine Fröhlichkeit

Meine hilflose Hoffnung

 

Gerne hätte ich ihr Altwerden gesehen

Es hätte ihr gut gestanden

 

Stark war sie nicht

Aber ihr Erbe ist mächtig

 

Die Freude am Leben

 

Gabriele Hartlieb

 

Auferstehung

 

Manchmal stehen wir auf 

Stehen wir zur Auferstehung auf

Mitten am Tage

Mit unserem lebendigen Haar

Mit unserer atmenden Haut.

 

Nur das Gewohnte ist um uns.

Keine Fata Morgana von Psalmen

Mit weidenden Löwen

Und sanften Wölfen.

 

Die Weckuhren hören nicht auf zu ticken

Ihre Leuchtzeiger löschen nicht aus.

 

Und dennoch leicht

Und dennoch unverwundbar

Geordnet in geheimnisvolle Ordnung

Vorweggenommen in ein Haus aus Licht.

 

Marie Luise Kaschnitz

 

Lied im Exil

(für Susanna)

 

Es war einmal: da schenkten dem Gedicht

die Komponisten weitre Dimensionen.

Gehör gesellte sich zur Sicht.

Das deutsche Lied: es ward geehrt in allen Zonen.

 

Es war dereinst: auch ich, berauscht von Ton und Worten,

hört der Liebe Botschaft auf Gesanges Flügeln,

sang begeistert mit an allen Orten 

und wusste kaum das Hochgefühl zu zügeln.

 

Dann war’s nicht mehr: das Hochgefühl getilgt von dem Brutalen

Bach, Goethe, Strauß gelöscht von Mordgeschrei,

statt Freude nur noch Traurigkeit und Qualen.

Es war einmal. Es war vorbei.

 

Es kam fast wieder: doch wie durch einen Schleier,

gedämpfte Freude nur und nie ein Hochgefühl.

Es spielte milder nun die Leier,

das deutsche Lied: es ward zum Schattenspiel.

 

Es kehrt’ zurück: Du kamst aus Deutschland, Du, die Meine.

Die Töne klingen wieder ohne Dissonanz. 

Schubert liebkost ein Gedicht von Heinrich Heine.

Wort, Ton und Du erfüllen mich mit ihrem Glanz.

 

Guy Stern

 

Nicht wirklich Hoffnung

 

Nicht mehr wirklich Liebe,

aber auch noch keine Gleichgültigkeit,

eher gewohnheitsmäßige Fürsorge

mit genervtem Augenrollen,

Steilfalte auf der Stirn und herben Mundwinkeln.

 

Nicht mehr wirklich Gespräche,

aber auch noch kein Schweigen,

eher banales Alltagsgewisper

mit Worten, die aneinander vorbeigehen

aus Mündern, die sich nicht mehr küssen.

 

Nicht mehr wirklich lebendig,

aber auch noch nicht unter der Erde,

eher resigniert in der ewigen Warteschleife

auf bessere Zeiten, mit einem Rest Hoffnung 

in der Erinnerung an vergangene Zweisamkeit.

 

Brave Beziehungs-Zinnsoldaten

mit eingebläutem Durchhaltevermögen,

hart und kampfbereit,

ausharrend im vertrauten Frust.

Schwere dunkle Vögel, erdnah,

die anderen traurig beim Fliegen zusehen.

 

Susanna Piontek

 

Kröten schlucken II


Ich frage mich, ob da ein Brief kam, vom Krankenhaus oder vom Stiefvater. Von Nachbarn. Mutter am achten Mai 1945 im StadtKrankenhaus Bautzen verstorben. Und wie Julius, einen kleinen Koffer packt und einige Papiere einsteckt. Aber nicht den Wehrpass, denn er ist ja entlassen. Wie er Urlaub beantragt oder noch gar nicht wieder arbeitet. Wie er seinem Chef sagt, er müsse nach Bautzen. In das Krankenhaus oder in den Trümmern der Stadt seine Mutter suchen oder beerdigen, das Nötige veranlassen, identifizieren. Und der Chef wortlos nickt. Und er dann zum Bahnhof geht und prüft, ob noch oder wieder ein Zug fährt. Nach Bautzen. Die breiten, leergeräumten Straßen zum Bahnhof geht, Trümmerstaub in den Augen. Er sich nicht zurecht findet, den Weg nicht mehr erkennt, oder kenntnisreich über Trümmerberge steigt. Über Leichen. Bis er am Bahnhof ist. Vor dem keine Häuser mehr stehen. Da aber nichts fährt und er vielleicht zu Fuß oder doch ein Stück mit irgendeinem Zug und dann zu Fuß oder ob er sich nur nachts durch die Wälder oder mit einem Flüchtlingstreck. Ob es gar nicht auffiel, da so viele unterwegs waren, weg von den brennenden Städten, weg vor den Russen, einfach weg und weg und weiter. Und ob er Oma Hilde einen Kuss auf die Wange und gesagt hat, in einer Woche bin ich wieder zurück. Er aber fast vier Wochen braucht, überhaupt vorwärts zu kommen und ich merke, wie ich mir das nicht vorstellen kann. Wie hart und unerbittlich ich mir das damals anhörte, was Hilde erzählte. Vom Krieg und vom Hunger und von Julius Mutter im Massengrab und dass Julius damals in Bautzen geblieben war und mich das nichts anging und ich die merkwürdigen Fotos betrachtete, die aus Zeiten stammten, die Jahrhunderte zurücklagen, so sahen sie aus. Und ich Hilde etwas vom Krieg erzählte, so wie wir ihn in der Schule gelernt hatten. Aber hat Hilde nicht gesagt, Opas Mutter ist damals in Dresden umgekommen. Hilde hat immer gesagt: UMGEKOMMEN und in einem Massengrab. Und in Dresden. Ums Leben gekommen. Aber nun in Bautzen. Im Krankenhaus. So steht es in der Sterbeurkunde. Hat man das ganze Krankenhaus evakuiert. Nach dem Angriff auf Dresden, am 13. oder 14. oder 15. Februar fünfundvierzig. Oder vorher schon. Wollte man Leben retten. Auslagern. Ausgerechnet nach Bautzen.Und wie Julius dann in Bautzen ankam und keine Orientierung hatte und keine Ahnung, wo das Krankenhaus und er wieder über Trümmer, durch rauchende Straßen, weil es hier noch im letzten Moment ganz furchtbare Kämpfe und wie er hungrig und müde und mit dem Köfferchen und einigen Papieren in der Brusttasche, vorbeieilende Hohlgesichter mit Handwagen oder einem Bündel im Arm, fragte, wo hier das Krankenhaus und dann irgendwann die Stelle fand, wo einst das Krankenhaus und ein Oberarzt im weißen Kittel, mit den Händen im Schutt, fragte nach dem Sterben seiner Mutter und dieser ihn ansah, als wäre er nicht von dieser Welt und dann vielleicht ein LKW hielt oder ein kleineres Militärfahrzeug und fünf Sowjetsoldaten ausstiegen und ihn erst freundlich anlächelten, dann aber Papiere sehen wollten, sich die Papiere der Reihe nach ansahen, erst der erste Soldat oder Offizier, dann der zweite, der dritte und dann einer von ihnen ein Zeichen gab und sie ihn, rechts, links unter die Arme griffen, den Koffer aus der Hand schlugen, in der vielleicht Hildes Stullenpaket oder die Brotbüchse, wie Julius dabei seine Brille verlor und so schnell nicht denken konnte, nicht reden, wie das alles geschah und wenn er redete, die Offiziere ihn auch nicht verstanden oder verstehen wollten oder einer sagte, was denn macht ein Mann mit vierunddreißig Jahren aus Magdeburg in Bautzen und sie vielleicht sagten, du Nazi oder Spion oder was auch immer und er hinten auf die Pritsche, wo schon andere saßen und oder in den kleinen Wagen, eingeklemmt zwischen den Sowjetsoldaten, sie ihm aber keine Suppe herunter – oder herreichten, wie ich es in der Schule gelernt habe, sondern Handschellen und ihn ins Lager brachten.

 

Andrea Temme


Autor: Andrea Temme (54 Jahre)

Motivation zum Schreiben, was bringt den Autor zum literarischen Schaffen: Vergangenheit und Gegenwart, Ost/West verstehen (wollen/können)

Regal und Schublade: Unsagbares – Erste Hilfe – Romane und Erzählungen

 

sprachlos

 

ich zupfe fäden vom saum des schweigens

faden für faden

löse ich das wortgeflecht

meine fahrigen finger

haschen nach dem ungesagten

fingerkuppen ertasten keine botschaft

nur lieblos geknüpfte knoten

im mustergrau

 

das schiffchen

liegt

vergessen

 

Anita Prugger

 

Durst


Im Zwielicht der Krankenhaus-Nacht tasten
deine Hände im Vakuum,
kalt sind sie mit dichtem Venengeflecht,
beide Sicherheitsgitter hochgeklappt
wie im Kinderbett
Durst, sagst du immer wieder,
ich bin so durstig.

Du wirst zum Mund
alle Vitalität in den Lippen
dein ganzer Körper saugt
der weisse Strohhalm wie eine Plastik-
Nabel-Schnur zum letzten Ozean.

Jetzt habe ich soviel Geduld,
sonst immer im Kopf der Zeit voraus
jetzt sitze ich still,
auf dem Gerüst vor dem Fenster
hämmern die Handwerker:
ihr Alltag ist so fest,
hier drinnen bröckelt alle Beständigkeit:

dein Atem röchelnd wie unter Wasser
deine Brust ein gefangener Fisch
schwingt im Kelp-Wald
die letzten Lichtfinger einer fernen
Sonne greifen dich
und dann lassen sie los. 

 

Hans Jorg Stahlschmidt

 

ohne gewicht

die tage gehen
ohne gewicht
hin und wieder verbrennt
mohn in den gärten
hin und wieder löscht
der winter wiesen und wege
in den nächten wandere ich
durch das dunkle gestrüpp der zimmer
in der küche die großmutter
reicht mir milch
die schmeckt nach vanille und butt
sie hütet die brüder wie lämmer
spinnt wolle zu fäden
die wärmen und halten die welt
in der stube die mutter
weht durch die türen wie schnee
deckt alles zu
den frühling
den sommer
den vater
der schläft nicht weit
in den zweigen der zeder
ich öffne das fenster
gegen morgen
hör ich ihn singen 


Ingeborg Brenne-Markner

Mir war

als ließ der Augenblick
mich wunderlich beherrscht
in bodenlose Ferne fallen
dorthin
wo keine Worte kein Empfinden
folgen
wo alle Augen schwarz
und alle Ohren still
dorthin
wo kein Gedanke
meinen Abschied stört

Doch blieb mein Fallen
nicht ganz unbemerkt

Auf einem Floß
mit blau und grünen Segeln
dessen Ruder Hände waren
kam ich zurück
dorthin
wo mein Vergessen
gerade erst begonnen hatte

Wenn ich nur wüsste
wie es möglich war
in dieser Tiefe noch
nach mir zu greifen

 

Karl Johann Müller

 


Autor: Karl Johann Müller (57 Jahre)

Motivation zum Schreiben, was bringt den Autor zum literarischen Schaffen: Die Freude daran, die Wortgrenzen zu weiten.

Regal und Schublade: Über Grenzen – Erste Hilfe – Gedichte

 

Es ist alles gesagt

Es ist alles gesagt.
Es ist alles schon gesagt worden.

Wir sind anders.
Wir sind der Anfang. Wir denken die Gedanken zuerst, von denen andere später behaupten, sie wären ihrem eigenen Gehirn entsprungen. Und es glauben.
Eine Illusion.
Wir schreiben Texte, die wissen, was sie sind und was sie wollen. Mit Titeln, die das unverkennbar wiederspiegeln.
Wir sind anders.

Wir sollen anders sein.
Man drängt uns den Drang auf, der Anfang zu sein. Gedanken zuerst zu haben, zu glauben, sie wären unserem eigenen Gehirn entsprungen.
Man nennt sie Individualität, die Illusion, nach der man uns zu streben drängt.
Leben gestalten. Dein Ding machen. Du selbst sein.
Veganismus. Frutarismus. Omnisexualität.
Boom der Alternativen. Alternative Fakten, Alternative für Deutschland, alternative. 21th Century. Das Zeitalter der Möglichkeiten.
Einundzwanzigtausend Möglichkeiten, anders zu sein.
Anti-Mainstream-Mainstream.
Allroundtoleranz.
Die Hoffnung, wenigstens die Suche nach dem einen Gedanken, den noch keiner gedacht hat, wenigstens die Reflexion über die Illusion Individualität wäre individuell.
Individuell illusorisch.

Wir wollen anders sein.
Wir wollen Texte schreiben, die etwas wollen. Die etwas sagen, was noch keiner gesagt hat. Und weil unsere Texte das nicht können, bauen wir [eck]ige Klammern ein; Semikolons, wo keine hingehören, ignorieren großundkleinschreibung und ortografische Normen.
Syntax-Boykott.
Interpretationsresistente Ellipse wird Gedicht.
Wir verkaufen unsere seltsam gedruckte Prosa als Lyrik.
Enjambement statt Reim.
Anti-Mainstream.
Wir alle.
Anti-Mainstream-Mainstream.

Wir wollen anders sein, um jeden Preis.
Wer sind wir? Die Generation Z. 

 

Milena Reinecke


Autor: Milena Reinecke (16 Jahre)

Motivation zum Schreiben, was bringt den Autor zum literarischen Schaffen: Eines schönen Tages las ich eine Anthologie, die vor Semikolons, eckigen Klammern und anderen scheinbar kunst- oder wirkungsvollen Elementen strotzte, woraufhin ich das Bedürfnis hatte, mich ebenso kryptisch zu diesem generationstypischen Individualitätszwang zu äußern – und zu dem schriftstellerischen Problem, das schon alles gesagt ist. 

Regal und Schublade: Unsagbares – Placebo – Philosophisches

 

Zerfließende Grenzen

 

Von deinen Lippen

fallen Wünsche aus Papier

die Bettkante hinunter

 

schwankend rastet ein Hauch auf meiner Haut

und singt ahnungslos bis wir die Zeit versiebt haben

 

auf den Grund

wo Gedachtes unzerkaut bleibt

 

und wenn der Tag die Krümel aus Gold

vor meiner Tür vergessen hat

und ein Falter an meinem Fenster unsere Wünsche einsammelt

 

dann verschwimmt die Melodie

unter deinen Händen

 

Der Raum ist nur noch eine Parabel

 

eine Flut aus wirrem Haar

 

eine Orgie von geheimnisverschmierten Mündern

 

zergehend

über uns.

 

Rebecca Schettler

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Autor: Rebecca Schettler (22 Jahre)

Motivation zum Schreiben, was bringt den Autor zum literarischen Schaffen: In meiner Lyrik ist es mir wichtig die Dinge in eine Form zu bringen, die mich und die Menschen um mich, den Zeitgeist, bewegen. Es geht darum zu sagen, was gesagt werden muss und die innere Wahrnehmung in Worte und Sprache zu fassen, den Moment zu manifestieren.

Regal und Schublade: Über Grenzen – Placebo – Gedichte

 

Papierflieger

Wohin ich mich schweige,
an den wunschlosen Tagen,
wenn mein Blick an Apfelbäumen hängt
und sich meine Sehnsucht
in der Junisonne häutet.

Aus meinen Worten bin ich ausgezogen,
sage ich,
sie wurden zu eng
für mein Erinnern,
das aus Rissen im Boden drang.

Ich baute mir ein Haus
aus vergessenen Sommern.
Ein Kind sitzt am Fenster
und faltet Papierflieger.
Beladen mit rotem Klee
taumeln sie
gen Morgen. 

Sigune Schnabel

 


Autor: Sigune Schnabel (35 Jahre)

Motivation zum Schreiben, was bringt den Autor zum literarischen Schaffen: Ein Versuch, über die Grenzen des Unsagbaren zu blicken und das Unbegreifbare zu verstehen. 

Regal und Schublade: Glück und Zeit – Balsam – Gedichte

 

Wir üben Futur

Wir üben Futur
du wirst
ich werde
wir werden
nichts scheint gewiss
aber jede Woche zur gleichen Zeit
schöpfen wir Mut aus dem Meer der Sprache
so tief

Wir formen Laute
ein ü
ein br
ein sch
die fremde Sprache auf deinen Lippen
erwärmt sich langsam
im Atemstrom wohnt
Geduld

Wir buchstabieren Freundschaft
mit F wie Frieden
und R wie Respekt
und E wie endlich
und unendlich gleich nebenan
dahinter bleibt Raum für die Sehnsucht
und ganz am Ende
ein Traum

Wir lesen Geschichten
so Wort
an Wort
an Wort
entspinnt sich ein Faden
entspannt sich die Seele
ein Knoten ist plötzlich
gelöst

Wir üben Futur
du wirst
ich werde
wir werden
nichts scheint gewiss
aber jede Woche zur gleichen Zeit
setzen wir Segel auf dem Meer der Hoffnung
so weiß

(Susanne Brandt)

 

Winterrose

Der Frost hat alle Farben
längst verblassen lassen.
Sie aber
packt verschwenderisch ihr Purpur aus,
öffnet bei Schneegestöber noch ihr Knospenhaus.
Und blüht.

Die Kälte ist den Bäumen
bis ins Mark gekrochen.
Sie aber
lockt von innen zarte Kraft hervor,
stimmt nicht mit ein in den Es-geht-zu-Ende-Chor.
Und glüht.

Das Dunkel greift beharrlich
nach den Tagesstunden.
Sie aber
wirft der Welt ihr helles Lachen zu,
entzündet kleine Funken für ein Rendezvous.
Und sprüht. 

 

Susanne Brandt

 

Die Bäckerin

Es ist wie
Menschen machen
flüstert sie manchmal morgens
in der vierten Stunde
wenn der Tag ein oder aus oder die
Nacht abbricht
und sie ihre Hände im Teig versenkt
ihn knetet schlägt oder
zärtlich zwischen den Fingern
hindurch quellen lässt
Dann formt sie Laibe
dunkle und helle
flüstert Beschwörungen sagt
Hefsalzzuckerundmehl sagt
meine Kinder sagt meine
Freunde sagt du mein Liebes
ehe sie ihnen mit dem Messer
jenen kleinen Schmerz
zufügt der sie
nach dem Backen
unverwechselbar macht
Jeden Tag ist es
lieben murmelt sie
schlägt das Mehl von
den Händen und die eiserne
Ofentür zu
Jeden Tag ein
Kommen und Gehen
ein Her und ein Hin ein
Hefsalzzuckerundmehl
Und inmitten: eine kleine rundliche
Göttin die als einzigen Schmuck
Schweißperlen trägt
auf der Stirn 

Undine Materini

 

Sprachfenster

 

Durch einen Fensterspalt

der Sprachmauer

werf‘ ich mein Netz

ins Buchstabenmeer

und warte auf einen Lichtfang

in der dunklen Nacht.

 

Annakutty Valiamangalam

 

Wir fallen durch diese Tage

 

Wir fallen durch diese Tage
als bräuchten sie uns nicht

Ziehen helle Atemschleifen
aus mundwarmen Worten

Falten unsre Lippen im Flug

Die Zungen werden uns kalt

Wir schweigen weiße Inseln
in die Zeit

und träumen
von tönernen Tagen
die wir in Herzöfen brennen

von Tagen, die uns forttragen 

 

Maja Loewe

 

An Gwaihir


Frag mich nicht,
warum ich die Brücke zerstörte.
Bring mich hinüber.
Mein Hass ist mir heute schon fremd.
Ich möchte wenigstens einmal
drüben gewesen sein.

 

Maria Harbich-Engels

 

Brief an Herrn B.

 

Sehr geehrter Herr B.,

in ein paar Tagen ist Mittsommer. In Norwegen schichtet man jetzt Feuerholz auf und bereitet sich vor auf die kürzeste Nacht des Jahres, den längsten Tag, bevor sich der Lauf der Sonne wendet.

Ich schaue hinaus in die Dunkelheit und denke an unser Gespräch. Vielleicht sucht jeder Mensch ein ganzes Leben lang nach Worten, die Zuflucht geben, die eine Brücke in die Luft buchstabieren über den Abgründen, ein paar Sicherungsanker einschlagen an den steilen Wänden, die einen Halt bieten in der Haltlosigkeit, der selbstverschuldeten und der zugemuteten.

Ich bin nicht sicher, ob ich sie gefunden habe, noch ob sie sich überhaupt ganz finden lassen in dem beschränkten Raum unserer Sprache, und doch habe ich bisweilen ihr Wispern vernommen, ein leises Echo vielleicht, das noch in das tiefste Innere hinein zu klingen vermag.

Das ist bei mir angekommen, dass das Leben ein wunderbares, unfassbares, zärtliches Geschenk ist und so, einfach weil es ist, weil es uns aus Liebe wollte und schuf, uns hervorbringen ließ, wie wir sind und mit allen Stärken und Schwächen uns zutraute zu sein, dass dieses Leben eine eigene Tragkraft hat, auf die wir uns verlassen dürfen.

Es ist dies ein dunkles Geheimnis, dass uns Leid widerfährt, in Krankheit und Schmerz, in Kummer und Sorgen, in Verzweiflung und Schwäche, dass Freude und Glück , dass Geborgenheit und alles Leichtsein uns so sehr abhandenkommen können, als wollten sie sich nie mehr finden lassen.

Und das ist das Wunder, dass das Leben und die Liebe doch verborgen auf uns warten, uns halten wollen und tragen bis wir, vielleicht gezeichnet, wieder eine unvermutete Spur finden, die ins Licht führt und in die Weite, die uns einmal wieder leicht sein lässt.

Vielleicht können Sie dies in Ihrer Angst und Traurigkeit nicht sehen. Bitte werfen Sie die Worte trotzdem einstweilen nicht fort. Sie stehen in aller Unzulänglichkeit ja doch für eine größere Wahrheit, die auch Ihnen gilt, gerade jetzt, jetzt gerade!

Über meinem Nachdenken ist es Nacht geworden. Ich hoffe, Sie schlafen gut, und morgen ist ein neuer Tag.

 

Steffen Glathe

 

Romeo und Julia in Jugendsprache

 

  1. Akt, 5. Szene (Auszug) 

 

Übersetzung von Diana, Katy,Tiziano, Alessandro und Leon 

 

Eine Party in der Villa Capulet. Alle feiern.

 

Capulet:  Was ist los mit dir?

 

Tybalt:  Ein Montague macht sich an deine Gäste ran!

 

Capulet:  Meinst du Romeo?

 

Tybalt:   Ja, genau den Dulli meine ich!

 

Capulet:  Bleib ruhig und lass ihn feiern! Ich will heute keinen Stress!

 

Tybalt:  Aber ich kann ihn nicht ab.

 

Capulet:  Damit musst du klar kommen!

 

Tybalt:  Der regt mich aber voll auf!

 

Capulet: Ich hab keinen Bock mehr, mit Dir zu diskutieren!     

              Du lässt ihn heute in Ruhe!

 

Übersetzung von Lilia, Sarah, Lara, Gino, Megan und Lisa-Maria

 

Romeo (geht zu Julia und nimmt ihre Hand) : Du bist so wunderchön,

            am liebsten würde ich dich küssen.

 

Julia: Nein, Fremder, ein Handkuss würde mir erst mal genügen.

 

Romeo: Bin ich nicht attraktiv genug für dich?

 

Julia: Doch, ich finde dich attraktiv, aber das geht mir zu schnell!

Romeo (küsst sie einfach)

 

Julia (drückt ihn leicht weg): Warum hast du das gemacht?

 

Romeo:  Weil du mir gefällst!  (Er küsst sie wieder)

 

Julia:  Du küsst gut!

 

Wärterin: Deine Mutter will mit dir reden!

 

Romeo: Wer ist denn ihre Mutter?

 

Wärterin: Na, die Chefin des Hauses! (zu Julia)  Komm! (zieht Julia weg)

 

Romeo (zu sich): Waaaas? Sie ist eine Capulet! Oh, shit!

 

Bevonlio (tritt zu Romeo): Ey, Alter, lass uns abhauen! Tybalt will 

              Stress machen!  (beide gehen)

 

Julia (zu Wärterin): Wer ist dieser Typ? (zeigt auf Romeo)

 

Wärterin: Romeo, der einzige Sohn unseres Feindes!

 

Julia: Waaaas? Shit, warum musste ich mich nur in ihn verlieben?

 

Wärterin:  Hä?

 

Julia:  Ich liebe ihn!  

 

Man ruft Julia.

 

Wärterin: Komm, lass uns gehen!

 

Gedichtet von Schülern und Schülerinnen der St. Augustinus-Schule

 

Find ich cool

 

Herr Gelbrich

Frau Depping, Frau Schrader

Klassenfahrt

Find ich cool

 

Pasha

Meine Schwester, meine Familie

Malak, Fadel, Pasha
Find ich cool 

 

Das alles und noch mehr

Find ich cool

 

Börek, Chicken
Zauberflöte

Musical.ly

Find ich cool

 

Antalya

Sport, Urlaub

Messi

Find ich cool

 

Das alles und noch mehr

Find ich cool

 

Aus den Poetry-Kids-Sommersongs und gesungen von den Kindern im Stadtfeld

Pela, Alina, Fatima, Shahed, Evin, Rima, Ramyah, Dilay, Sahraa, Naseen, Melek und Wahel

 

Komm, komm, komm, komm

 

Hier kann man Fußball spielen

Da am Fluss, wo Wasser durchfließt

Und der Wald ist so schön dunkel

 

Komm, komm, komm, komm mit zum roten Sportplatz

Komm, komm, komm, komm, lass uns Seilbahn fahr‘n

 

Hier gibt es Äpfel und Kirschen und Zwiebeln

Was für eine schöne Aussicht

Und es ist richtig viel Platz

 

Komm, komm, komm, komm, wir woll‘n Erdbeeren pflücken

Komm, komm, komm, komm mit zu Dritte Welt

 

Hier kann man Kuchen machen aus Sand

Und wippen und schaukeln und rutschen

Und der König der Farben sitzt im Elefant

 

Komm, komm, komm, komm, wir geh‘n auf den Spielplatz

Komm, komm, komm, komm mit auf‘s Karussell

 

Aus den Poetry-Kids-Sommersongs und gesungen von den Kindern im Stadtfeld

Pela, Alina, Fatima, Shahed, Evin, Rima, Ramyah, Dilay, Sahraa, Naseen, Melek und Wahel

 

Am Rand der Zeit

….

 

Wir treffen uns am Rand der Zeit,
am Ende jeder Schuldigkeit,

wo raue Stürme streiten 

und unsern Schritt begleiten 

 

Wo Zauber sich erheben
und Wünsche endlos leben.
Wo Geister große Träume weben,
führt mich deine Hand so sanft
auf namenlosen Wegen

 

….

Christine Raudies

 

Hätt ich ein Haus

 

Hätt ich ein Haus

dort gäb es jeden Tag genau

so viele Räume wie ich braucht:

Mal dreiunddreißig und mal zwei,

und einen Türknauf hätt es auch. 

 

Und jede Treppenstufe strich    

ich in ‘ner andern Farbe dann. 

Und jede Schranktür spräche ich 

mit ihrem eignen Namen an.

 

Ein jedes Tischbein wär mein Freund

und gäb mir niemals einen Tritt. 

Und müsst ich in den Keller gehn,

es ginge da kein Fürchten mit.

 

 

Christine Raudies

 

Ich hab´

Ich hab´

mein Herz

von dir berühren lassen

keine Euphorie – nein

ein sanftes nach-denkliches berühren

eine tiefe Tiefe

eine gleichmäßige Gleichheit

nicht mal ein Lufthauch

ein fließen ohne Strom

eine nie gekannte Ruhe

ein ewiger Augenblick

HEIMAT

 

Sonja Klima

 

Sommer

 

mit seinem dunklen grün

und hellem licht

lautem vogelgezwitscher

frischen gänseblümchen

hummelsummen

schmetterlingsgeflatter

seerosen blüh´n

warmer windhauch

streichelt meine haut

in allen sinnen

GENUSS

 

Sonja Klima

 

Nachthimmel

 

langsam

kommen sie rausgekrochen

im schutz der dunkelheit

die sterne

manch einer

traut sich nicht so recht

seinen glanz preiszugeben

andere strahlen fast heller

als der mond

einer macht ihm konkurrenz

doch ist er noch zu klein

dunkle wolken ziehen

nur kurz vorbei

nicht mächtig

den glanz der sternenklaren

 nacht – aufzuhalten

 

Sonja Klima

 

Rettende Insel

 

sobald du

nur an einer einzigen

von tausend Stellen deine

sonst gewohnte Logik

 durchbrichst

 

sobald du

eine tiefergehende Wahrheit

suchst und überall bloß

das Gegenteil

Gegenstück

findest

 

sobald dir

jedes Bild der Versöhnung

wichtiger erscheint

als dein Recht

oder der Kampf darum

 

sobald du

für einen Moment

einfach nur still

 in dich hineinhorchst

ja, vielleicht sogar hinein

lächelst

 

und sagen kannst

es ist gut

 

Jo Köhler

 

Gepriesen

 

Ich wollte

ich könnte einfach so

 in den Tag hinein 

und wieder heraus

 leben

 

völlig nutzlose

 Dinge tun und mich

 gut dabei fühlen

 

so gut

 wie noch nie

 

Jo Köhler

 

Magischer Spruch

 

Sage dir

ich bin eine Bereicherung

für dieses Haus, für diese Welt

und dann bist du es auch

 

Sage dir

mein Leben ist eine Fortsetzung

aller Quellen, aller Flüsse in den Ozean

ohne die ihm etwas Kostbares fehlen würde

und dann ist es auch so

 

Sage dir

ich bin ein Traum, der so noch nie geträumt

und dadurch auch allen anderen Träumen

einen zusätzlichen Sinn gibt

 

Sage dir

ich bin ein Funken, der so noch nie geschlagen

viele weitere Feuer der Hoffnung entfacht

und wirst du es auch

 

Sage dir

nein, schwöre dir: mein Vater liebt mich

der göttliche in jedem Fall und dann

ist es auch so

 

Jo Köhler

 

Upgrade

 

stillschweigend

wurzelt mein baum 

direkt

im himmel

 

und hofft damit

endlich

an der richtigen stelle

 zu sein

 

zum ersten mal

weit ab

von wegen

 

Jo Köhler

 

Gänsehäutig

 

ich wünschte

ich könnte

die Geister des Windes

betören, ertasten

 

und mich nur denen

 geschlagen geben

die mein Herz beflügeln

in zarten leichten 

Brisen

fortzutragen 

wagen

 

überall hin

 an jedes Ende

an jeden Anfang

 

fort

in jene sagenhafte

Sprache, in der ich noch

alles glaubte, alles hoffte

alles wusste

 

Jo Köhler

 

Existenziell

mehr als nur

worte

eine

sprache

eine erinnerung

ein name

 

der

dich angeht

der

dich berührt

der

dich für wahr

nimmt

 

dich befreit

 

dich

hinein

und wieder

hinaus

ruft

 

ins weite

ins nahe

ins all

gegenwärtige

 

dahinter

davor

und sogar

dazwischen

 

Jo Köhler

 

berufen

 

am liebsten

durch die Blume

 

wahrscheinlich

durch alle Blumen

dieser Welt

selbst die

 unscheinbarste

 

manchmal

aber auch

durch einen Esel

 oder einen

Affen

warum nicht

 

und

wenn es gar nicht

anders geht

vielleicht schon

durch

ein fremdes

total zufälliges

Gesicht

auf der Straße

 

keine Frage

 

Jo Köhler

 

Angekommen

 

Wenn es dir

durch den Kopf

durch

 die Hände

oder

 durchs Gemüt

 streicht

 

das

 Quäntchen

Zeit

das

 Quäntchen

Glück

 

selbst dann

wenn es

in den Wind

geflüstert

 nur noch Luft

ist

 

und längst

etwas anderes

als du

 dachtest

als du

 hofftest

 

Jo Köhler

 

Wallfahrt

 

die einsame

Kapelle auf dem Berg

der gewundene Pfad

unter Gruß bezeugenden

Bäumen dorthin

 

die erlösende Aussicht

auf Wiesen und Täler

Berge und Wälder

 

ein Mann

der mit einem Esel 

am Halfter herannaht

was

für ein gefälliges Tier

und gemächlich

vorbeizieht

 

ist keine Erscheinung

ist wahr

 

genau wie die

unnachahmliche Stille

 sobald die Glocke

 Schlag zwölf

wie eine Klangschale

des Himmels

 zu tönen beginnt

 

gefaltet

zumindest im Traum

die Hände – obwohl

eine dunkle Kraft

sie immer wieder

auseinanderzuziehen

versucht

 

schafft es aber nicht

jetzt nicht mehr

Jo Köhler

 

heillos

 

manchmal

habe ich nur wenig

 Mut

zu mir selbst

eigentlich – gar keinen

 

was soll ich dann

 bloß anfangen

 

am besten

die Dinge laufen lassen

Beten

Blumengießen – egal

Hauptsache

ein Stück zurücktreten

aus mir heraus

 

vielleicht

auf einen Baum klettern

oder über einen Zaun

steigen

 

einfach raus

aus den Trugbildern

im Kopf

und in den Beinen

 

eine andere Richtung

nehmen und

ein kleines bisschen

 

verrückt werden

 

Jo Köhler

 

Verstummt

 

trotzdem es sich

so anfühlt

als würden wir

reden

 

unsere

 Worte auseinander

nehmen

und wieder

neu zusammen

setzen

 

wie Glieder

 von einer zerzausten

Puppe

 

wie Beats

aus unserem Lied

oder

Steine aus einem

alten Tempel

 

 du sagst – du denkst

ein einziger

Funke

 könnte alles

zerstören

 

stimmt

 

warum also nicht

fortfahren

mit dem Glück

 des arglosen

Weilen

 

Verharren

Beharren

 

als wäre das

die Lösung

ist es ja auch

 

was

 Zuversicht gibt

ist die Illusion von

Beständigkeit

 

als letztes

Ziel – als von uns

selbst ersonnenes

Spiel

 

Jo Köhler

 

Naiv

 

Manchmal

habe ich

Angst

dass du

dich

wieder

blind

in etwas

hineinstürzt

 

du

überhaupt

nicht

nachdenkst

nicht

hinschaust

was

auf dich

zukommt

und

worauf du

dich

einlässt

 

andererseits

 

wie hätten

wir beide

sonst

jemals

zueinander

finden

und

uns lieben

 lernen sollen

 

Jo Köhler

 

Verschont

 

das Einzige

was ich

für dich tun kann

ist

dich in Ruhe

zu lassen

 

dachte

der Bussard

beim Anflug

auf eine verträumt 

dasitzende

Feldmaus

 

oder

war es der Sach

bearbeiter

in der Sozial

behörde

 

der

mir diese Worte

am Ende

eines Termins

mit auf den Weg

gab

 

Jo Köhler

 

Zurückgeblickt

 

Im Grunde

waren die

Zeiten

am glücklichsten

wo

das Leben

eher

langweilig zu sein

schien

 

ich

mir selbst

noch

etwas einfallen

lassen

 

erfinden

musste

 

um das Vakuum

angestauter

und noch

unangetasteter

Zeit

 

in

 naiven Bildern

zu teilen

 

Jo Köhler

 

Erinnerung

Ein Tag im August

Ein einzelnes Wort

Ein Anruf

(Der Himmel)

 

Fällt herab

Reißt mich, wie ein Tornado, wie ein wind,

Von den Stufen ins kalte Meer,

Weder oben noch unten

Nur Strudel und Wirbel

Salz beißt ins Auge

Und nichts ist wo es war

Vergangen

 

Mit einem Schlag

Zieht sich das Meer zurück

Zwischen Ruinen und Wüste 

Taumelnd und torkelnd

Weit

Denn was bleibt

Bin ich

 

 

Anna Abraham

 

von ende mai bis september

von ende mai bis september

hab ich mein leben verschwendet

bleibt nur zu sagen

dazwischen liegen jahre

 

Sophie Hausin

 

Ganz Ohr - Alle LeseZeichen zum Nachhören

Eröffnungslesung

Die Eröffnung zum Nachhören

Gelesen von Uwe Tobias Hieronimi.

Rückmeldungen aus aller Welt

Über facebook bin ich auf das Projekt ‚lesezeichen‘ aufmerksam geworden und war sofort  begeistert. Großartig! So ein Projekt würde gut in unsere Kulturlandschaft passen,  

Barbara Schleth, Bad Oldesloe

Ich finde es großartig, was die Stadt Hildesheim mit dieser Initiative für die Lyrik leistet. 

Markus Dosch, München

Ich werde Hildesheim einen Besuch abstatten und die Lesezeichen „erwandern“. 

Ingeborg Brenne-Markner, Bonn

Ein wunderbares Projekt!

Martina Sens, Österreich

Die Schüler/innen – sind zu vielen Standorten gegangen, um sich die Gedichte  anzuschauen. Die Lesezeichen sind wirklich toll geworden!

Marianne Aselmeyer, St. Augustinusschule

Die Lesezeichen sind einfach nur wunderschön und beglückend, ein Geschenk! 

Annette S., Bad Salzdetfurth

Von einem Buchladen bekam ich den Tipp mit den „Lesezeichen“. Diese Art der Lyrik Präsentation könnte in seiner Einmaligkeit unvergleichlich sein.

C. Kuhnert

Auch mich haben die Gedichte – am Bahnhof – berührt, hoch erfreut und an einem  Morgen, wie er ungemütlicher kaum sein könnte, herzlich erwärmt: schon dafür einmal  1000 Dank!

Jana Springer aus Freiburg

Seit gestern sind wir also stolze Träger eines Lesezeichens. Eben erst stand ich mit zwei  Mitarbeitern der DB-Sicherheit davor, alle drei lesend, nachdenklich, berührt von den Worten – an diesem Ort. 

Es sind Bilder, Worte, die darauf warten, einen Weg mit mir zu gehen. Und jedes Mal sehe  ich Neues.

Bettina Gehrz, Bahnhofsmission

Habe mir gerade die Gedichte angehört – toll gelesen von Uwe Tobias Hieronimi! 

S. P., USA

Es war sehr schön, die Eröffnungslesung der Lesezeichen im Bahnhof wahrnehmen zu  können. Ich habe es sehr genossen, mal wieder Deutsche Lyrik zu hören und zu lesen!  Gratulation zu dem Projekt, das weiterhin so Viele wie auch mich inspiriert!!

Sue Blue, Irland

Hildesheim war bei meinem letzten Besuch nicht nur die bekannte Stadt der  Sehenswürdigkeiten und Kunstschätze, sondern wahrlich eine wunderschöne  Entdeckungsreise durch die zeitgenössische Lyrik.  

Zu diesen einzigartigen Lyrik-Installationen kann man die Stadt Hildesheim nur  beglückwünschen. Besser kann man Literatur und vor allem Lyrik im öffentlichen Raum kaum vermitteln.

Dr. Joachim Mößeler, aus Saarlouis

Mir ist aufgefallen, dass die Orte und Gedichte wirklich auf eine ganz besondere Art  zusammen passen. Respekt !

C. Kolbe, Hildesheim

Was für ein tolles Projekt, das Sie in Hildesheim auf die Beine stellen. 

Maja Loewe, Hannover

Es ist eine große Ehre, so publiziert zu werden. 

A.K. Kürschner

Wir waren am Sonntag in Hildesheim. Ich war total überrascht und begeistert.  Ich möchte Ihnen danken und ein Kompliment machen für die wunderbare Aktion,  Literatur den Menschen nahezubringen.  

Marion Hinz, Stockelsdorf

Ein Gedicht habe ich bei der Durchfahrt aus der Bahn gesehen, sofort in mein Handy  eingegeben und bei der nächsten Durchfahrt nochmal verglichen;-) Ich wohne in  Hannover und habe die Schwiegereltern in Goslar, so fahre ich gelegentlich durch  Hildesheim mit dem Zug. 

Susanne Gönner

Wir sind durch Zufall auf die wunderbaren Lesezeichen in Hildesheim gestoßen und  waren sofort begeistert – und inspiriert. Deshalb haben wir beschlossen, ein ähnliches  Projekt ins Leben ins Leben zu rufen.

S. Fischbein, Köln

Ich finde Ihre Aktion hervorragend. Immer wieder bleibt man aus heiterem Himmel  stehen und genießt die Gedanken der Autoren. 

Klaus Jeschina

Am letzten Wochenende war ich in Hildesheim und war ganz bezaubert von den  Gedichten, auf die wir immer wieder bei unserem Rundgang durch die Stadt gestoßen  sind. Grüße aus der Pfalz

Ursula Gajewski

Ich habe mir ein paar Lesezeichen angesehen und bin z.B. im Bahnhof auf sehr positive  Resonanz von Reisenden bzw. Passanten gestoßen.

Bernd Cast, Hildesheim

Schon in ganz Hildesheim bin ich auf die Gedichte verschiedener Autoren gestoßen und  frage mich nun ob es jedem möglich ist Gedichte einzuschicken und mit Glück auf einer  der Tafeln veröffentlicht zu werden.

Cornelia Hake

Ich freue mich für die Lyrik und bin überzeugt, dass Gedichte und das Lesen von  Gedichten die Welt, zumindest im Kleinen, etwas friedlicher machen könnte.  Herzliche Grüße aus dem Rheinland

Ich habe mir als Ortsunkundige die Hildesheimer Innenstadt erlaufen und die Lesezeichen  entdeckt. Sie stehen mitten im Leben, mitten im Trubel und laden zum Innehalten ein. Mir  haben diese Spaziergänge von Gedicht zu Gedicht gut getan. Ich wünsche den Lesezeichen  viele Leute, die stehen bleiben und sich von den Texten berühren lassen. 

Sonja Wagner

So etwas Schönes habe ich noch selten erlebt! Warum? Wegen dieser verschiedenen Cross Over-Situationen.

Hans Christoph Hermes, Pastor der Martin-Luther-Kirche

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