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Literaturwettbewerb 2017

Literaturwettbewerb 2017

Zwischen den Zeilen

Programm

Liebe Freunde der Literatur!

„Wehe! Es kommt die Zeit, wo der Mensch den Pfeil seiner Sehnsucht nicht mehr über sich selbst hinauswirft und die Sehne seines Bogens verlernt hätte zu schwingen. Wahrlich, ich sage euch, man muss Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Wehe es kommt die Zeit, wo der Mensch keine Sterne mehr gebären kann.“ Zum ersten Mal haben wir den Hildesheimer Literaturwettbewerb im Kontext der Literatur-Apotheke www.literatur-apotheke.de durchgeführt und damit zwei unterschiedliche Literaturformate – synästhetisch – zu einem neuen verschmolzen. Aus den eingereichten Texten werden so Text-Präparate, literarische Heilmittel, die je nach Thema und Anwendungsgebiet ihre Leser finden.

Ein gutes Gedicht trifft genau den Zeitgeist und geht zugleich über ihn hinaus, das ist sein Antrieb, sein konstruktives Ideal und unergründlicher Götterfunken!

Man könnte auch sagen: Das Meer zwischen den Zeilen ist oft das Einzige, was mich trägt, wenn mich sonst nichts mehr trägt.

Denn die wesentlichen Dinge des Lebens sind unfassbar – unsagbar, gäbe es nicht die Kunst oder Literatur. Gedichte können trösten und besänftigen, aufrütteln und Mut machen. Ein Gedicht grenzt nicht aus oder ab, sondern weitet den Horizont und öffnet ein Fenster in eine andere Welt. Zwischen den Zeilen auf Entdeckungsreise zu gehen und durch verdichtete Sprache berührt zu werden, ist das Schöne und Faszinierende … das Geheimnis an einem gelungenen literarischen Werk!

Die Preisverleihung

Anspache zum Festakt von Jo Köhler

„Wehe! Es kommt die Zeit, wo der Mensch den Pfeil seiner Sehnsucht nicht mehr über sich selbst hinauswirft, und die Sehne seines Bogens verlernt hätte zu schwingen.

Wahrlich, ich sage euch, man muss Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Wehe es kommt die Zeit, wo der Mensch keine Sterne mehr gebären kann.“ (Zitat Ende)

Lieber Herr Stadtdechant Wolfgang Voges,

vielen Dank für ihre nachdenklichen Worte…

Liebe anwesende Autoren und Gäste!

Liebe Freunde des literarischen Lebens in Hildesheim!

Mit der Bekanntgabe und Würdigung der Preisträger steuern wir nun auf den Höhepunkt des diesjährigen Hildesheimer Literatur-Wettbewerbes zu.

Zum zweiten Mal arbeiten wir bei diesem großen Wettbewerb mit dem Bistum in Hildesheim zusammen. Mein besonderer Dank geht hier an unsere heutige Gastgeberin Dr. Monika Suchan als Direktorin der Dombibliothek und ihre tüchtigen Mitarbeiter (Jasmin Leckelt und all die anderen), die uns diesen stimmungsvollen Ort für die Preisverleihung zur Verfügung stellen.

(bei mir steht Applaus)

Für uns ist es der erste Wettbewerb, den wir an die Hildesheimer Literatur-Apotheke angedockt haben.  Aus den Wettbewerbsbeiträgen werden auf diese Weise Text-Präparate, literarische Heilmittel, die je nach Thema und Anwendungsgebiet während der Einsendefrist eingereicht werden konnten und nun ihre Leser finden.

Ein technisch so anspruchsvolles System wie die Literatur-Apotheke wäre aber nicht realisierbar ohne einen IT-Partner, der es nach Kräften unterstützt: genau diesen haben wir in der Hildesheimer Firma DataNaut und in der Person ihres Geschäftsführers Maico Friedrich gefunden.

(Bei mir steht Applaus!

Er ist heute hir! Bitte steh doch mal auf, damit wir dich sehen können. Vielen Dank Maico Friedrich!

Danken möchte ich den Förderern, die mit ihren Zuschüssen dieses Projekt überhaupt erst ermöglicht haben: der Friedrich Weinhagenstiftung, dem Landschaftsverband Hildesheim, der Stadt Hildesheim, dem Landkreis Hildesheim und der Stiftung der Sparkasse Hildesheim.

(auch hier bitte einen kräftigen Applaus, sonst kriegen wir Ärger)

Die wesentlichen Dinge des Lebens sind unfassbar – unsagbar, gäbe es da nicht die Kunst, die Musik, die Poesie. Und Poesie kann überall sein… nicht nur in einem Gedicht, aber auch in einem Gedicht.

Das Motto des diesjährigen Wettbewerbs heißt „Zwischen den Zeilen“.

Zwischen den Zeilen auf Entdeckungsreise zu gehen und durch verdichtete Sprache berührt zu werden, ist das Schöne und Faszinierende am literarischen Geschehen.

Es grenzt nicht aus oder ab, sondern weitet den Horizont und öffnet ein Fenster in eine andere Welt. Es enthält immer ein Geheimnis, das sich nur dem Leser und jedem anders offenbart.

Wobei das wichtigste an einem Text gar nicht das ist, was uns der Autor damit sagen will, sondern vielmehr das ist, was sich im Mitschwingen zwischen den Zeilen… in unserer Phantasie… an Bildern erst herausbildet. Sein Werk trifft genau den Zeitgeist und geht zugleich über ihn hinaus, das ist sein Antrieb und konstruktives Ideal, man könnte auch pathetisch sagen: sein unergründlicher Götterfunken.

Genau in diesem Faszinosum liegt bei einem Wettbewerb das Problem: Denn wie lässt sich ein Text bewerten? Lässt er sich überhaupt bewerten?

Jeder Leser – auch der fachkundigste – hat hier seine ganz eigenen Kriterien und alle sind berechtigt.

Lassen Sie mich hierzu bitte den Träger des alternativen Nobelpreises und Mitglied der Freiburger Gruppe „Wissenschaft und Spiritualität“ Prof. Hans Peter Dürr zitieren, der es an einem Gedicht von Goethe deutlich macht, das plötzlich zwischen seinen Physikformeln auftaucht:

Wenn ein Forscher dieses Gedicht so behandelte (sagt er) wie jedes andere wissenschaftliche Problem, zerpflückte er es immer weiter. Am Schluss bleibt die Erkenntnis übrig, dass der Dichter in seinem Werk zehnmal den Buchstaben A oder neunmal den Buchstaben E verwendet hat. Mehr nicht. Wir hätten damit den Sinn dahinter nicht verstanden, sondern ihn vollkommen zerstört.

Nun, ich finde, Schulmeisterei, akademische oder vor allen auch ökonomische Selektion gibt es im Kultur- und Bildungsbetrieb mehr als genug. Wir verfolgen bewusst ein anderes und offeneres Konzept zur Förderung zeitgenössischer Literatur.

Neben der klassischen Suche nach den schönsten Texten, den größten Nuggets im Fluss der Literatur war uns auch die Motivation der Autoren wichtig. Was treibt die Menschen zum Schreiben? Denn mit großer Freude sehen wir, wie viele Menschen im literarischen Schaffen einen Ausdruck suchen. Darunter viele, die im konventionellen Literaturbetrieb keine Chance haben, sich Gehör zu verschaffen.

So gibt es inzwischen eine Vielzahl von Autoren und Autorinnen, denen wir mit unseren Projekten und nicht zuletzt auch mit unseren Wettbewerben dennoch ein Stück auf die Welt geholfen haben.

Mein Dank geht hier an die 6-köpfigen Jury aus prominenten Lesern, welche die 10 Hauptpreisträger 2017 ermittelt hat: Dr. Monika Suchan, Direktorin der Dombibliothek / Dr. Thomas Muntschik (Programmleiter bei Radio Tonkuhle) / Dirk Woltmann, Pastor der Michaeliskirche / Rachel Bleiber, Forum-Managerin der Literatur-Apotheke und Sabine Hartmann, Krimi-Autorin.

Wichtig war uns in der Jury nicht der kleinste gemeinsame Nenner sondern das Prinzip der Komplementarität, also die bewusste Berücksichtigung ganz unter-schiedlicher Sichtweisen, Lesarten und Lese-Erfahrungen, die in unserer Entscheidung zum Tragen kommen.

Die Preisträger in diesem Jahr sind so überregional und international wie noch nie und ich bin stolz darauf, dass 10 von 11 heute hier sind.

Noch ein Wort zu den Teilnehmern insgesamt in diesem Jahr.

Teilnahmeberechtigt waren nämlich nicht nur arrivierte Literaten sondern schreibende Menschen aller Generationen ohne akademische, geografische oder altersbedingte Schranken.

Fast 600 Beiträge von deutschsprachigen Autoren aus aller Welt – Deutschland, Schweiz, Österreich, Italien, USA sind erfreulicherweise bei uns eingegangen. Die jüngste Teilnehmerin ist 16 Jahre jung und der Älteste 86 Jahre alt.

Während der Einsendefrist haben wir 159.000 Seitenaufrufe von fast 4.000 Nutzern gezählt. Alle Altersgruppen waren hier gleichmäßig vertreten, wenn auch deutlich mehr Frauen als Männer.

Die Vielfalt der eingereichten Textbeiträge wirkt in seiner Gesamtheit wie ein Brennspiegel, ein Kaleidoskop der Zeit, ein Seismograph persönlicher und dadurch automatisch auch gesellschaftlicher Entwicklung, da alle Schreibenden sehr authentische Innenansichten ihres Daseins preisgeben.

Ich komme zum Schluss: mit einem Zitat von Theophrastus Bombastus von Hohenheim, bekannt auch unter dem Namen Paracelsus. „Ein jeglicher Mensch (sagt er) soll die Gaben und Fähigkeiten, die ihm anvertraut sind, in der  Nächstenliebe zur Tat werden lassen. Wer aber die Liebe in dem Stroh nicht sucht, hofft vergeblich, und drischt nur Stroh!

Ich kann Ihnen versichern, dass die Autoren, die wir heute auszeichnen und mit unserem diesjährigen Wettbewerb ins Licht der Welt helfen dürfen, mehr als nur Stroh gedroschen haben.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

Rückmeldungen

Wir haben den Eindruck, dass es eine sehr gelungene Veranstaltung war. Die Preisträger, mit denen ich im Anschluss sprechen konnte, waren ebenfalls begeistert von dem Ablauf sowie der Begleitung durch Sprecher und Musiker. Es gab rundum Lob für die Künstler. Wir freuen uns, ein Teil dieses tollen Projekts zu sein

Jasmin Leckelt (Dombibliothek Hildesheim)

Heute bin ich noch ein bisschen durch Hildesheim flaniert und habe an unterschiedlichen Orten Gedichte gefunden, wie schön! Schließlich war sogar eines auf dem Bahnsteig, von dem ich abgefahren bin. Das ist großartig und ich bin sehr dankbar, dass meine kleine Bäckerin ein Teil davon sein darf.
Nach der Veranstaltung fanden sich noch einige Teilnehmer und es gab noch schöne Gespräche. Ich grüße Sie herzlich und danke allen für die wunderbare Organisation und da zauberhafte Hotelzimmer. ich hoffe, wir bleiben in Verbindung und vielleicht ergibt sich ja mal ein gemeinsames Projekt, das wäre schön! 

Undine Materni

Es ist sehr interessant, auf Ihren Seiten zu schmökern und dadurch an der Gedankenwelt anderer teilhaben zu dürfen! Ein schönes Projekt!

Maren Rehder

Ich fand das eine ganz tolle Veranstaltung und auch super organisiert. Ich glaube, die Preisträger waren alle ganz glücklich und haben sich sehr wohl gefühlt und es ist mir eine Ehre, dass ich darin mitteilnehmen und -wirken durfte! 

Marisa Berg

Auf diesem Wege möchte ich Sie, die die Juroren sowie all diejenigen die an der Organisation, Vorbereitung und Durchführung des Lyrikwettbewerbs sowie des Festaktes in der Dombibliothek zu Hildesheim beteiligt waren, sehr herzlich beglückwünschen und mich für diesen wunderbaren und stimmungsvollen Abend bedanken. Ein großes Dankeschön gebührt natürlich auch den Preisträgerinnen und Preisträgern, deren Lyrikbeiträge diese Veranstaltung zu einem unvergesslichen Erlebnis werden ließen. 

Dr. Ines Fornell (Seminar für Indologie und Tibetologie in Göttingen)

Großes Kompliment an die Verantwortlichen, wie gut die Navigation und Handhabung klappt! Ich verfolge die Beiträge sehr sorgfältig, und sie haben meinen Blick auf Lyrik geschärft.

Maria Anna Stommel

Wir haben auch sehr schönen Zuspruch erhalten und waren von der gesamten Veranstaltung und den Akteuren, Helfern und Gastgebern sehr begeistert!
Rund herum!
Wir waren richtig beseelt von allen Mitwirkenden, den Texten, eine ganz tolle Veranstaltung!! Du hast das super hinbekommen, die ganzen Leute zusammenzubringen, Hut ab! 

Christian Zatloukal

Ich darf mich bei Ihnen noch einmal bedanken für den herzlichen Empfang in Hildesheim, die wunderschöne, feierliche und würdige Veranstaltung in der Dombibliothek, die ganz toll organisiert war. Und ich wünsche Ihnen im Besonderen, aber auch dem Literatur Forum weiterhin viele gute Ideen und gutes Gelingen bei der Umsetzung und Verbreitung literarischer Aktivitäten und Köstlichkeiten. 

Karl Johann Müller

Es war wirklich ein einmaliges Event! Ein Festakt mit so viel Herz und Hingabe. Die musikalische Interpretation wies immer wieder auf die Tiefe und Breite des Tonfeldes zwischen den Zeilen! Eine inspirierende Improvisation – lyrisch-poetisch ! Der Ort des Geschehens – diese wunderbare Dom-Bibliothek verlieh dem ganzen Geschehen eine seltene Erhabenheit!  Ich aus Indien kommend bin sehr beeindruckt und Ihnen sehr dankbar, dass ich dabei sein durfte!
Mit herzlichen Grüßen an Hildesheim – die Heimat der Poesie 

Annakutty Valiamangalam

Presse

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