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LeseZeichen 2009

Lesezeichen 2009

Herzlich willkommen zu einem äußert ungewöhnlichen und bundesweit einzigartigen Kunst- und Literaturprojekt hier bei uns in Hildesheim. Start ist Samstag, der 8. August 2009.
Monumentale Gedichtbanner lassen Straßen und Plätze zu einem Park der Poesie werden. An 25 prominenten Plätzen zwischen Hauptbahnhof, Kirchen, Banken, Kaufhäusern, Museen und Theatern zeigen wir zeitgenössische Gedichte von Autoren aus 7 Nationen: Russland, Italien, Ungarn, Österreich, Ukraine, Holland und Deutschland.
Wunderbare Poesie, freirhythmische Verse: von der 17-jährigen Schülerin, die den Schmerz des Erwachsenwerdens beschreibt, bis zum 75-jährigen Großschriftsteller, der sich kritisch mit unserem Zeitgeist auseinandersetzt. Darunter Wjatscheslaw Kuprijanow, lmre Mate, Elias O. Dunu und Reinhold Messner, auch der berühmte Bergsteiger und Grenzgänger dichtet. Die Gedicht-Installationen bleiben bis Januar 2010.

Alle Texte 2009

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Rückmeldungen aus ganz Deutschland

Hallo Herr Köhler,

für die Zusendung der Informationen über die ‚Lesezeichen‘ bedanke ich mich herzlich. Ihre Karte von Hildesheim ist sehr hilfreich. Ich bin überrascht, wie gut alles organisiert ist und noch mehr erstaunt es mich, dass eine Stadt sich mit Gedichten schmückt in einer Zeit, in der für Lyrik wenig Platz zu sein scheint. Vor allem gefällt mir der Gedanke, dass so auch Kinder, die kaum Gelegenheit haben, sich mit Gedichten zu befassen, einen Zugang zur Lyrik finden könnten. Ich werde mir die Präsentation der Gedichte in Hildesheim gern anschauen und natürlich auch Hildesheim, das ich nicht kenne. Über Ihr Engagement freue ich mich über alle Maßen und ich wünsche Ihnen viel Erfolg.
Viele Grüße aus Köln

Ursula Lüthe

Hallo Herr Köhler,

leider haben Sie auf Ihrer Lesezeichen-Seite kein Gästebuch, deshalb hier ein feedback zur Ihrer Aktion: Gestern fuhr ich mit meiner Freundin 15 Stationen (außer Bahnhof, das kannten wir schon) mit Gedichten per Fahrrad ab. Vom Dom aus (das Gedicht haben wir als einziges nicht gefunden – leider!) ging es über RPM, VHS zum Huckup, wo wir unser absolutes Lieblingsgedicht („Gesangstunde“) fanden, über Andreaskirche, Stadtbücherei, Hoher Weg, Thega und Stadttheater, MGH, FH bis zu ameis buchecke. Es war eine tolle Sache, auch wenn uns einige Gedichte mehr wie „Wortgeklecker“ erschien, hatten wir trotzdem jedes Mal Anlass zum Gespräch über die einzelnen Werke! Ich finde die Aktion klasse! Vielen Dank dafür! Schöne Grüße,

Nicole Braemer

Sehr geehrter Herr Köhler,

was für eine wundervolle Idee! Ich bin in meiner Phantasie schon unterwegs zu Orten in Rostock, an denen das auch möglich wäre. Was meinen Sie? Würde Ihnen ein solcher Gedankenexport recht sein? Darf ich Sie einmal anrufen und mit Ihnen die realistischen Schritte eines solchen Ansinnens andenken? Ich weiß ja nun auch nicht, wie stark Sie in aktuellen Projekten eingebunden sind. Mit bestem Gruß

Daniela Boltres

Lieber Herr Köhler,

seit August wohnen wir am Andreasplatz, direkt gegenüber der Andreaskirche und seitdem lebe ich täglich mit Ihrem Gedicht – habe es bei Sonnenschein, Sturm, Hagel gelesen und bei lautstarken Prügeleien auf dem Platz oder einem Liebespaar auf der Treppe unter ihm angeschaut. Sehr eindrückliche Erfahrung! Herzliche Grüße

Nora Steen

Sehr geehrter Herr Köhler,

da Ihre Lesezeichen uns wesentlich besser gefallen als das Banner, das vorher dort hing, möchten wir Sie fragen: Hätten Sie Interesse, die Lesezeichen noch über den vereinbarten Abnahme-Termin hinaus bei uns hängen zu lassen oder sie vielleicht sogar hin und wieder durch Ähnliches zu ersetzen?
Wir würden uns freuen.
Mit freundlichen Grüßen

Marita Graumann-Riedlinger (DiplKultPäd) Öffentlichkeitsarbeit Stadtbibliothek Hildesheim

Hallo Herr Köhler,

letztens sah ich auf den Kalender und musste feststellen, dass das Jahr sich ja nun doch so langsam verabschiedet. Das heißt, dass auch die schöne Lesezeichenaktion in Hildesheim bald Geschichte ist und das ist schon schade. Da dacht ich mir: Zeit sich vielleicht nochmal zu bedanken. Im Sommer war ich mit meinen Eltern dort, am Andreasplatz, und hab mir meine Bushaltestelle angesehen (natürlich auch die meisten anderen Lesezeichen). Deswegen: Vielen, vielen Dank, dass ich dabei sein durfte, war mir ein große Ehre und ein großes Lob an alle, die irgendwie beteiligt waren. Tolle Sache das. wünsch ein frohes Fest, schöne Feiertag und was da noch alles dazugehört,

Andreas Thamm, Bamberg

Sehr geehrte Organisatoren von Lesezeichen2009!

Ich habe am Sonntag Hildesheim besucht. Bei der Besichtigung von Dom und Kirchen sind mir 2 Lesezeichen aufgefallen. „Die Naht zwischen Himmel und Ozean“ und „Worte finden“ fand ich an diesen Stellen regelrecht genial. Leider konnten befragte Passanten nicht viel zu der Aktion sagen, ich hätte gern noch weitere Standorte ‚aufgesogen’. Nun ist das Projekt ja ausdrücklich auf die Symbiose von Gedicht und Standort ausgerichtet – und das hat tatsächlich einen unglaublichen Effekt. Dennoch hätte ich jetzt gern -z.B.- den obengenannten Gedichten noch einmal ‚nachgespürt’. (Ob sich die Anrührung vor Ort wohl auch im Nachhinein einstellt?)
Leider habe ich keinen der Texte vorliegen oder auf die Schnelle finden können. Gibt es dazu eine kleine Publikation oder wo kann man sie nachlesen? Mit freundlichen Grüßen aus Dresden

Katrin Alschner

Eröffnung 08.08.2009

Eröffnungsrede von Jo Köhler

 

Sehr geehrte Damen und Herren, verehrte Gäste und Mitwirkende! Liebe Freunde und Förderer der Literatur!

Wir feiern heute die Eröffnung des Lesezeichenprojektes 2009/2010. Hildesheim wird von nun an für 6 Monate zum Ort der Poesie. An 16 prominenten Orten und Bauwerken (zwischen Museum, Bibliotheken, Buchhandlungen, Banken, Bahnhof, Kirchen, Kaufhäusern, Kino und Stadttheater) machen 25 monumentale Lesezeichen mit Gedichten zeitgenössischer Autoren aus Deutschland und 6 weiteren Nationen auf sich aufmerksam. Das Hildesheimer Forum Literaturbüro lässt mit diesen überdimensionalen Lesezeichen ein bundesweit einzigartiges Kunst- und Literaturprojekt im öffentlichen Raum entstehen und lädt alle Hildesheimer und Besucher zu einem literarischen, zu einem lyrischen Rundgang ein.

Durch die Kombination von Ort und Wort entsteht ein poetisches Zusammenspiel zwischen der jeweiligen Gedicht-Installation und der Wahrnehmung des Betrachters. Wobei das wichtigste an einem Gedicht gar nicht das ist – was der Autor uns damit sagen will, sondern vielmehr das ist, was sich im Kopf und Herzen jedes einzelnen Lesers erst herausbildet. Diese Bilder kreisen dann wie Elektronenschalen um einen festen schöpferischen Kern, den man zwar nicht sieht, aber ahnt. Spüren kann!

Jeder Ort hat seinen eigenen Seelenzustand und wenn man ihn betritt, geht er auf einen über; so ähnlich ist es auch mit dem Lesen, dem Auflesen oder Auffassen von Gedichten. Man sieht sich die Orte nicht nur an, sondern wird mit dem Lesen der Verse selbst ein Teil davon. Viele Straßen und Plätze werden so im urbanen Kontext rationalistisch eingefahrener Bahnen aus einer ganz neuen Perspektive erlebbar. Durch die Materialisierung – durch die Verortung
Lesezeichen 2009 – Vorplatz Andreaskirche des Gedichtes geben wir ihm jenseits medialer Vervielfältigungs- und Reproduktionswut seine Originalität, seine Einmaligkeit und damit seine Aura zurück.

Für die von uns getroffene Auswahl der 25 Lesezeichen-Gedichte war deshalb nicht nur entscheidend, ob ein Text gut ist, sondern als was und in welchem Zusammenhang ist der Text gut? Es gibt keinen festen (situationsfreien) objektiven Wert eines Gedichtes. Wert bekommt das Gedicht erst durch die Beziehung zu etwas anderem! Dem inneren und äußeren Bezug, im dem es wahrgenommen und vergegenwärtigt wird. Was keine Einschränkung seiner Qualität bedeutet, im Gegenteil. Es fördert immer neue Qualitäten zu Tage. Lyrik verstehen wir hier als Vielfalt und in unterschiedlichsten Spielarten. 18 Dichter und Dichterinnen aus Deutschland, Russland, Italien, Ungarn, Österreich, der Ukraine und den Niederlanden kommen durch die (bis zu 4,50 Meter) großen Lesezeichen zum Tragen.
International renommierte Autoren wie Wjatscheslaw Kuprijanow, Imre Máté, Elias Dunu und der Bergsteiger und Grenzgänger Reinhold Messner finden hier mit ihren Werken ebenso Platz wie die 17-jährige Schülerin Jana Dierßen aus Hildesheim oder der 19-jährige Andreas Thamm aus Bamberg, die mit ihren lyrische Highlights aus über 2000 Einsendungen des Hildesheimer Lyrik-Wettbewerbs als weitere (Lesezeichen)Autoren ausgewählt wurden.

Nun, dass ein so langfristiges und aufwendiges Konzept überhaupt umgesetzt werden konnte, ist all den Häusern und Einrichtungen zu verdanken, die in Hildesheim von nun an als „Hüter der Lesezeichen“ fungieren:
Roemer- und Pelizaeus-Museum / Dombibliothek / Volkshochschule / Mehrgenerationenhaus / Amei’s Buchecke / Thega Filmpalast / Theater für Niedersachsen TFN / Gemeinnützige Baugesellschaft / Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) / Galeria Kaufhof / Tessner-Haus (Bischöfliches Generalvikariat) / Stadtverkehr Hildesheim / Buchhandlung Decius / St. Andreaskirche / Stadtbibliothek / Sparkasse Hildesheim / Hauptbahnhof .
Hauptförderer (ganz ohne Kohle geht es nicht) sind hier die Stadt Hildesheim, die Sparkasse Hildesheim, Hildesheim Marketing, Friedrich Weinhagen Stiftung, Landschaftsverband Hildesheim und die Klosterkammer Hannover, die uns unterstützt haben.
Lesezeichen 2009 – Vorplatz Andreaskirche
Besonderer Dank für die logistische und technische Hilfe gilt der Kulturfabrik Löseke, der Berufsfeuerwehr Hildesheim und den Druckhäusern Köhler in Harsum und Dekosystemen Frieber in Giesen.
All den Entscheidern, die Gelder, Orte und Infrastrukturen ermöglicht haben, und das sind nicht nur Funktionen sondern immer auch Personen – Menschen mit Geist und Neigung, die zum Gelingen des Lesezeichen-Projektes beigetragen haben, möchte ich auf diesem Wege persönlich danken!
Lassen Sie mich zum Schluss noch eines bemerken: Die wesentlichen Dinge des Lebens – das Wesentliche der Welt und das Wesentliche jenseits der Welt bliebe für uns Menschen unsagbar, gäbe es da nicht die Kunst, die Musik, die Poesie.
Gedichte können trösten und besänftigen, aufrütteln und Mut machen. Worte, die einen berühren, bewegen sich immer haarscharf an der Grenze des Schweigens. Ein Gedicht kann einen Tag retten.
Ich wünsche Ihnen verehrte Zuhörer, liebe Freunde der Kunst des Wortes und der Poesie viel Freude, jetzt gleich bei der Auftaktveranstaltung hier an der Andreaskirche – und später dann hoffentlich beim Stadtwandern von Lesezeichen zu Lesezeichen.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

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